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Das Fach Erdkunde stellt sich vor

"Es ist nichts, was den geschulten Verstand mehr kultiviert und bildet, als Geographie."
IMMANUEL KANT

Wie ist der Erdkundeunterricht am Gymnasium Baesweiler aufgebaut?

Erdkundeunterricht in der Sekundarstufe I wird an unserem Gymnasium im Klassenverband der Jahrgangsstufen 5, 7 und 9 jeweils zweistündig unterrichtet. Zusätzlich bieten wir Erdkunde interessierten Schülerinnen und Schülern als Kurs ihrer Wahl im Differenzierungsbereich  der Jahrgangsstufen 8 (dreistündig) und 9 (zweistündig) an.

Beginnend mit der Einführungsphase (EF) haben unsere Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe II die Möglichkeit, Erdkunde als dreistündigen Grundkurs der gesellschaftswissenschaftlichen Fächergruppe zu belegen.

Im Anschluss können die Schülerinnen und Schüler in der Qualifikationsphase (Q1 und Q2) Erdkunde weiterhin als Grundkurs oder als Leistungskurs (fünfstündig) wählen. Das Grundkursfach Erdkunde kann als drittes Abiturfach (mit schriftlicher Abiturprüfung) oder als viertes Abiturfach  (mit mündlicher Abiturprüfung) gewählt werden. Der Leistungskurs schließt mit der schriftlichen Abiturprüfung zur Erlangung der allgemeinen Hochschulreife ab.

Wir freuen uns, nach der Sanierung unserer Gebäude einen der modernsten Fachräume dieses Gymnasiums nutzen zu können. Neben einem Whiteboard steht Lehrern und Schülern ein Smartboard zur Verfügung, das einen abwechslungsreichen, medienorientierten Unterricht gewährleistet. Diese Ausstattung erlaubt es uns, digitale Karten und entsprechende Geo-Software  einzusetzen. Zusätzlich ist ein Bestand aktueller Atlanten selbstverständlich.

Welche Bedeutung hat das Fach Erdkunde?

Obwohl Erdkunde  innerhalb der Gesellschaftswissenschaften verankert ist, nimmt es als sogenanntes „Brückenfach“ eine Sonderstellung ein. Das heißt: Erdkunde untersucht als Raumwissenschaft sowohl physisch-geographische als auch humangeographische Inhalte, um einen dem Wechselwirkungsprozess zwischen Natur und Kultur übergeordneten Zusammenhang herstellen zu können. Hier liegt die spezifische Bedeutung des Faches: Die Erfassung des Raumes als Rahmenbedingung menschlichen Wirkens.

Unsere Schülerinnen und Schüler  entwickeln ein generelles Verständnis der elementaren und komplexen Vorgänge auf unserer Erde, um sich den Prozessen in der Umwelt bewusst zu werden. Gerade heute sind geographische Kompetenzen wichtiger denn je, denke man beispielweise an die Auswirkungen des Klimawandels, an Ursachen und Folgen von Armut in ausgewählten Ländern oder Städten sowie an die Problematik der globalen Rohstoffnutzung.

Um die verschiedenen Aspekte umfassend aufzugreifen, bedient sich der Erdkundeunterricht der ökonomischen und politischen Bildung. Vor diesem Hintergrund kann das Fach als Raumwissenschaft einen sachgemäßen Beitrag zum Verständnis der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und ihrer Bewältigung leisten.

Welche Inhalte bietet der Erdkundeunterricht am Gymnasium Baesweiler?

Die zentralen Themen beschäftigen sich mit der Frage nach

  • der nachhaltigen Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen. (Handele ich verantwortungsbewusst?)
  • den Chancen und Risiken der Globalisierung unter Berücksichtigung regionaler Veränderungen. (Was habe ich mit der Globalisierung zu tun?)
  • den weltweiten Disparitäten und Möglichkeiten, diese zu verringern. (Wie beeinflusse ich bspw. den Lebensstandard in anderen Ländern?)
  • einem grundlegenden interkulturellen Verständnis. (Verstehe ich fremde Kulturen in ihrem Handeln?)

Erdkunde in den Jahrgangsstufen 5, 7 und 9

Die Grundlagen der räumlichen Orientierung sowie grundlegende Kenntnisse des unterschiedlichen Lebens in Stadt und Land spielen in der Klasse 5 eine bedeutende Rolle. Dabei werden den Schülerinnen und Schülern auch Aspekte der Landwirtschaft und des Tourismus auf eine altersangemessene Weise nähergebracht.

In Klasse 7 wird das Leben und Wirtschaften in verschiedenen Landschaftszonen der Erde beleuchtet. Im Besonderen spielen klimatische Aspekte im Zusammenhang mit Flora und Fauna sowie den spezifischen Lebens- und Wirtschaftsweisen eine Rolle. Auch innerstaatliche bzw. räumliche Unterschiede werden hervorgehoben. Die Schülerinnen und Schüler lernen ebenfalls die Funktionsweise unterschiedlicher Naturereignisse (Vulkanismus, Erdbeben, etc.) kennen und wissen, wie die Menschen damit umgehen bzw. sich darauf einstellen.

Nachdem der Unterricht in der Klassenstufe 7 eher naturwissenschaftlich orientiert war, rückt der Erdkundeunterricht in Klasse 9 in raumgebundene sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Themenfelder. Dabei spielt der Aspekt des Wachstums und der Verteilung der Weltbevölkerung eine entscheidende Rolle. Weiterhin wird der Wandel wirtschaftlicher und politischer Strukturen unter dem Einfluss der Globalisierung näher unter die Lupe genommen. Der Unterricht in dieser Jahrgangsstufe schließt ab mit der Behandlung der Gefährdung von Lebensräumen, z.B. durch Desertifikation (fortschreitender Wüstenbildung), globale Erwärmung oder Überschwemmung.

Erdkunde in der Einführungsphase (EF)

Im ersten Jahr der Oberstufe (EF) beginnt für die Schülerinnen und Schüler auch im Fach Erdkunde das wissenschaftspropädeutische Arbeiten. Es ist inhaltlich eingebettet in die Systematik der Geofaktorenlehre – insbesondere der allgemeinen Hydrologie –, den Schwerpunktbereich „Alpen“ sowie die Grundlagen der Energiegewinnung und Energienutzung. Unterschiedliche Lebens- und Wirtschaftsweisen spielen  eine wichtige Rolle.

Erdkunde in der Qualifikationsphase (Q1, Q2)

In den beiden abiturvorbereitenden Jahren der Qualifikationsphasen Q1 und Q2 werden sowohl die notwendigen methodischen Voraussetzungen und fachspezifische Arbeitsweisen  zum Erlangen des Abiturs als auch die inhaltlichen Kompetenzen geschult. Dies bezieht sich u.a. auf Themen der Stadtgeographie, der Agrarwirtschaft, der Demographie, des Tourismus, der räumlichen Entwicklungstheorien sowie auf Raumprozesse im regionalen und globalen Maßstab. Zusätzliche Bedeutung gewinnt der Oberstufenunterricht durch geographische Felderfahrungen (Exkursionen), beispielsweise ins Ruhrgebiet.

Für wen ist Erdkunde ein "geeignetes" Fach?

Für alle, die sich für aktuelle Geschehnisse auf unserem Planeten interessieren. Eine grundsätzliche Neugier, Hintergründe systematisch zu beobachten, zu analysieren und zu bewerten sollte vorausgesetzt sein. Unverzichtbar ist die Fähigkeit, Material auszuwerten und zu interpretieren.  Dies stellt Anforderungen an das logische Denkvermögen. Da Erdkunde vorrangig ein mündliches Fach ist, sollten die Schülerinnen und Schüler sich austauschen, gerne – auch kontrovers – diskutieren und kooperative Lernformen konstruktiv nutzen.

Wie wird benotet?

Da im Fach Erdkunde in der Sekundarstufe I keine Klassenarbeiten geschrieben werden (Ausnahme: Differenzierungsbereich der Jahrgangsstufen 8 und 9), werden die Noten für die Schülerinnen und Schüler im Beurteilungsbereich der "Sonstigen Mitarbeit" festgesetzt. Dieser Bereich umfasst alle mündlichen Mitarbeitsnoten, Noten der kurzen schriftlichen Lernerfolgskontrollen, Projekt- und Präsentationsnoten etc.

Oberstufenschülerinnen und Schüler, die Erdkunde als Leistungskurs- oder schriftliches Grundkursfach gewählt haben, schreiben Klausuren. Länge und Umfang dieser Klausuren hängen von der jeweiligen Kursart und der unterschiedlichen Jahrgangsstufe ab. Neben der Note für die schriftlichen Leistungen wird eine Note für die „sonstige Mitarbeit“ erteilt. Wird das Fach in der Oberstufe als mündliches Grundkursfach  gewählt, wird die Note – wie auch in der Sek. I – ausschließlich durch die Bewertung der Leistungen in der "sonstigen Mitarbeit" gebildet.