Wenn digitale Medien Probleme bereiten
Medienscouts des Gymnasiums wurden für außerordentliches Engagement ausgezeichnet
Von Günther von Fricken
BAESWEILER. Digitale Medien sind an Schulen allgegenwärtig und finden dort in positiver wie auch negativer Hinsicht statt. Eine Entwicklung, der man am Gymnasium in Baesweiler bereits im Jahre 2013 Rechnung trug und damals vier Schüler, die Lehrer Kathrin Haupts und Ulrike Berberich und Diplom-Sozialarbeiter Hans-Peter Zillekens von der „Landesanstalt für Medien NRW“ zu Medienscouts ausbilden ließ. Heute sind Medienscouts gefragter denn je, die Medienscouts-Schüler der ersten Generation haben weitere Schüler ausgebildet und die jetzigen zwölf Medienscouts sind Schüler der Klassen 8d und 9b, die von den Lehrern Ulrike Berberich und Mareike Sieg unterstützt werden. „Die Medienscouts werden in Workshops ausgebildet, um die Schüler der fünften bis siebten Jahrgangsstufen zu aktuellen Themen zu informieren. Sie arbeiten dabei in erster Linie präventiv“, erläutert Schulleiter Wilhelm Merschen das Konzept, das kürzlich mit einer Auszeichnung gewürdigt wurde: Für ihr außerordentliches Engagement im Bereich der Medienkompetenzförderung von Schülerinnen und Schülern erhielt das Gymnasium für das Schuljahr 2017/2018 das Abzeichen „Medienscouts NRW Schule“ von der Landesanstalt für Medien NRW. Nach Worten von Ulrike Berberich geht es bei der Arbeit der Medienscouts weniger um technische Fragen, als vielmehr um die kommunikative, soziale Ebene und den Umgang dort miteinander.
Aktuell, so weiß Mareike Sieg, liegt das Hauptproblem der Schüler beim Thema „What´s App“. „Kommt es beim Austausch der Nachrichten zu Beleidigungen? Welche Rechte am eigenen Bild habe ich? So lauten Fragen, die rund um „What´s App“ häufig gestellt werden. Bei der Beantwortung, so weiß Ulrike Berberich, haben ältere Mitschüler einen anderen Zugang zu jüngeren Mitschülern als Lehrer, so dass in vorbeugender Form Vertrauen aufgebaut wird. Ziel ist es aber auch, neue Medienscouts mit ins Boot zu holen und sie auszubilden. Themenschwerpunkte neben „What´s App“ sind Instagram, Snapshat, Cybermobbing, Computerspiele, Spielsucht, Passwörter, Selbstdarstellung im Internet und Suchmaschinen.
„Ein Aufgabenfeld für die Zukunft könnte es aber auch werden, Erziehungsberechtigte zu informieren und ihnen zur Hilfe zu stehen“, so Ulrike Berberich, die den Erziehungsberechtigten zur weiteren Information zwei Internet-Adressen empfiehlt, und zwar www.medienscouts-nrw.de und www.klicksafe.de.
Erschienen im SuperMittwoch, 20.09.2017