Rumpelstilzchen neu interpretiert
Beim Musical „Spinning Gold – Rumpelstilzchen Reloaded“ konnten die Baesweiler Schülerinnen und Schüler ihre Talente und viele eigene Ideen einbringen.
Von Günther von Fricken
Baesweiler. Ein wenig aufgeregt ist Da-Eun Kang schon. Auch wenn sie schon im vorigen Jahr bei einer Musical-Aufführung des Gymnasiums auf der Bühne gestanden hat. „Letztes Jahr war das eine kleine Rolle, jetzt ist es die Hauptrolle“, erzählt die Zehntklässlerin. We sie wurden alle Darstellerinnen und Darsteller für das Schul-Musical „Spinning Gold – Rumpelstilzchen Reloaded“ im Vorfeld gecastet. Da-Eun Kang kommt ihr großes Gesangstalent zugute, von dem Lehrerin Anne Reil überzeugt ist. Sie wird am Mittwoch, 5. Februar, als Hauptdarstellerin in die Rolle der „Ella“ schlüpfen, am Tag zuvor ist dies Anna Schiffers. Hauptperson Nummer zwei, „Rumpel“ wird am Dienstag von Jadon Gerlach verkörpert, tags darauf von Mika Engmann.
Beide Vorstellungen am 4. und 5. Februar – übrigens gefördert durchz das Programm „Kultur und Schule“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW – sind bereits ausverkauft. Rund 1000 Zuschauer werden jeweils im Pädagogischen Zentrum erwartet. Seit Beginn des Schuljahres wird geprobt, nachdem zuvor bereits die Texte teils von der Schülerschaft selber geschrieben worden waren. „Wir konnten nach vorgegebenem Inhalt unsere Ideen, wie die Texte aussehen konnten, in eine Teams-Gruppe schreiben, und dann wurde ausgesucht, welche Texte passen“, erzählt Lena Kroppenberg.
Viel Leidenschaft
„Das Musical ist das Ergebnis monatelanger Arbeit, in der die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen und Talente eingebracht haben. Jede Szene, jede Melodie und jede Bewegung sind mit viel Leidenschaft entwickelt und geprobt worden, und alle haben viel Kreativität und Engagement bewiesen“, ist Anne Reil stolz auf das beeindruckende Projekt. Sie hat die Gesamtleitung übernommen und genau im Blick, wann zum Beispiel die von Michael Linde und Roman Salwasser geleitete Schülerband probt, die mit dem eigens für das Musical komponierten „Fashion Song“ ein musikalisches Highlight setzt.
Die Schauspiel-AG, geleitet von Diandra Schneider und Anne Reil, sorgt dafür, dass die Charaktere auf der Bühne zum Leben erwachen. „Die Schülerinnen und Schüler konnten ihre Rollen nach eigenen Vorstellungen gestalten und so ihre Persönlichkeit einbringen“, betont Anne Reil. Nicht minder lobt sie aber auch die dynamischen Choreografien der Tanz-AG unter Leitung von Diandra Schneider vom Palenberger Traumkarussell, die die Modenschau in Bewegung setzt.
Wobei wir beim Thema der Aufführung wären. Es geht um Mode. Das Musical „Spinning Gold –Rumpelstilzchen Reloaded“ ist eine Neuinterpretation des Märchens vom Rumpelstilzchen und verbindet die klassische Geschichte mit der modernen Modewelt. „Es geht es um Themen wie Ehrgeiz, Ruhm, den Preis des Erfolgs und die Gefahr, sich selbst zu verlieren“, fasst Anne Reil den Inhalt zusammen. Wichtig ist ihr vor allem, dass der Abend voller Emotionen mehr als nur ein Musical ist: „Es ist ein Gemeinschaftswerk, das zeigt, wie viel Engagement und Kreativität in jungen Menschen steckt“, sagt sie. Hierzu tragen insgesamt 170 Darstellerinnen und Darsteller bei, darunter der „Kleine Chor“, der aus 140 Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf, sechs und sieben besteht. Aus Reihen des Lehrerkollegiums erwähnt sie Lisa Reidl, Annika Houben, Paulina Lehnen und Jonas Ohlenforst sowie für den technischen Bereich Roman Salwasser und Hausmeister Andy Siebert, ohne deren Unterstützung das alles nicht möglich gewesen sei. Eine zentrale Rolle im Musical spielt das gelbe Kleid, das von Pauline Kubiciel entworfen und genäht wurde und die Entwicklung der Hauptfigur Ella symbolisiert.
Apropos Hauptdarsteller: Wenn „Rumpel“ Mika Engmann an die Aufführungen denkt, dann spürt er schon „jede Menge Adrenalin und Anspannung“.
Und Vorfreude natürlich, auch wenn die Proben schon auf Kosten der Freizeit gegangen seien.
Doch er sei bereit, die Zeit trotz Schulstress zu investieren, weil er es „super“ findet, auf der Bühne zu stehen „und vielleicht auch einmal beruflich etwas in Richtung Schauspieler zu machen“.
(Erschienen in der Aachener Zeitung am Montag, 03.02.2025)